In der Auseinandersetzung mit Grafeneck 10654 entstand bei Thomas Fortmann die Idee zu einem Gedenkkonzert für die Opfer.
Nach Gesprächen mit dem Komponisten und Geiger Helmut Lipsky entwickelte sich daraus ein Konzert, das musikalisch die Geschichte des Schlosses nachzeichnet.
Die Musik
Das Programm beginnt mit einer Renaissance Introduktion, einer „Allemanda con Tripla“ von Thomas Fortmann. Es folgen je eine Komposition beider Autoren auf Themen aus den „Württembergischen Sonaten von Carl Philipp Emanuel Bach“, welche Herzog Carl Eugen gewidmet waren. Darauf setzt sich Helmut Lipsky in seinem Stück „Überm Sternenzelt sicher wohnen“, mit Schillers Ode an die Freude auseinander und der Abschluss bildet die Komposition Grafeneck 1940 von Thomas Fortmann, welche sich mit dem unbegreiflichen Geschehen in Grafeneck befasst. Alle fünf Stücke wurden eigens für dieses Gedenken geschrieben und verlangen eine ungewöhnliche Besetzung: Violine (plus elektrische Vl), Piano und Perkussionen.
Das Programm beginnt mit einer Introduzione Rinascimentale: Allemanda con Tripla von Thomas Fortmann. Es folgen je eine Komposition beider Autoren auf Themen aus den „Württembergischen Sonaten von Carl Philipp Emanuel Bach“, welche Herzog Carl Eugen gewidmet waren. „Überm Sternenzelt sicher wohnen“ von Helmut Lipsky ist eine Reflexion über das Gedicht “Ode an die Freude” von Friedrich Schiller (1759-1805) und dessen musikalische Bearbeitung durch Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Der Abschluss bildet die Komposition Grafeneck 1940 von Thomas Fortmann, welche sich mit dem unbegreiflichen Geschehen in Grafeneck befasst. Alle fünf Stücke wurden eigens für dieses Gedenken geschrieben.
Konzert Programm:
Thomas Fortmann
Introduzione Rinascimentale: Allemanda con Tripla
Württembergische Bacchate
inspiriert von den “Württembergischen Sonaten” Nr.6, & Nr.2 von CPE Bach (1714-1788)
Helmut Lipsky
Boîte aux clochettes hantées
Inspiriert von den “Württembergische Sonaten” Nr. 6, CPE Bach (1714-1788)
Überm Sternenzelt sicher wohnen
Reflexion über das Gedicht “Ode an die Freude” von Friedrich Schiller (1759-1805)
und dessen musikalische Bearbeitung durch Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Thomas Fortmann
Grafeneck 1940
bezieht sich auf die unfassbaren Ereignisse auf Schloss Grafeneck im Jahr 1940.
Musiker: Trio Grafeneck 10654
LOUISE BESSETTE, Klavier
HELMUT LIPSKY, Violine
OLIVIER MARANDA, Perkussionen
Videos des gesamten Zyklus mit visuellen Interpretationen des Kunstprojektes GRAFENECK 10654 werden während des Konzerts gezeigt.
Videos von Pia Loertscher in Zusammenarbeit mit Jochen Meyder
Grafeneck, viele Jahre Jagd- und Lustschloss Herzog Carl-Eugens von Württemberg war im 18. Jahrhundert ein Ort der Kultur an dem Musik, Oper und Ballett gepflegt wurde. 1928 übernahm die Samariterstiftung das Schloss als Ort für behinderte Menschen. Im Jahr 1939 wurde es vom nationalsozialistischen Staat für „Zwecke des Reichs“ beschlagnahmt. Ab Januar 1940 bis in den Dezember desselben Jahres wurden dort 10654 Menschen mit Behinderung und psychisch Kranke in einer Gaskammer ermordet.
Kunstprojekt GRAFENECK 10654 von Jochen Meyder
Bei dem Versuch die unvorstellbare Zahl der Opfer begreifbar zu machen wurde klar, dass es niemals nur um Zahlen gehen darf, sondern dass es wichtig ist den einzelnen Opfern wieder ein Gesicht zu geben. Unter den Händen von Jochen Meyderentstanden im Laufe der Jahre 10654 Terracotta Figuren, einzeln modelliert, mit individuellem Gesicht. Die Besucher der Gedenkstätte wurden eingeladen eine Figur mit nach Hause zu nehmen, und somit eine „posthume Patenschaft“ zu übernehmen und um einem Menschen wieder einen Ort des Gedenkens zu geben. Die Auseinandersetzung mit den Morden in Grafeneck umfasst eine eigene Werkgruppe. Zahlreiche weitere Installationen und Ausstellungen sind entstanden.